Ich kann für mich sagen, dass ich sowohl durch die ungeplante Situation als auch den nervösen Partner in ein Notfallprogramm gerutscht bin. Eine Programmierung, die in mir abgespeichert ist.
Diese Programmierung beinhaltete:
Wenn ein Fehler passiert, dann ist das eine Katastrophe.
Wenn ein Fehler passiert, dann erhältst du eins auf den Deckel.
Wenn ein Fehler passiert, dann kannst du nicht immer Unterstützung erwarten.
Und dann habe ich das umgekehrt, und mich genau so verhalten, wie ich es abgespeichert habe, wenn ich Fehler gemacht habe.
Erst einmal: ich hatte sicherlich eine schöne Kindheit. Und meine Eltern waren verständnisvoll und bedingungslos für mich da, wofür ich ihnen sehr dankbar bin.
Und gleichzeitig haben sich ein paar Erfahrungen eingeschlichen, die leider eine sehr tiefe Straße in meinem Gehirn hinterlassen haben. Ich lasse ein Glas fallen und meine Mutter wird laut. Ich nehme den falschen Zug, rufe zu Hause an und höre: „Und was soll ich jetzt machen?“. All das waren spontane Reaktionen, die ich erhalten haben.
Nach diesen spontanen Reaktionen kam dann Unterstützung und möglicherweise Verständnis. Die spontanen Reaktionen haben aber die tieferen Straße hinterlassen.
Das merke ich als Erwachsene: ich frage ungern um Hilfe. Und der Hinweis auf Fehler, die ich gemacht habe, bringt mein Herz zum Rasen. Dennoch sehe ich mich als sehr fehlerfreundlich. Das ist eine neue Straße, die ich gebaut habe. Ich habe gelernt: Better done, than perfect.
Das Problem: mein altes Programm wende ich im Stress nun selbst an. Und das hat mein Partner zu spüren gekriegt. So wie ich abgespeichert habe: Du hast einen Fehler gemacht, du verdienst kein Verständnis – so habe ich es ausgelebt. Und habe somit meinen Partner nicht unterstützt.