Wie du deinen Partner in seiner Trauer unterstützen kannst

5 Impulse, wie du deinen Partner in Trauer unterstützen kannst

Den Partner in Trauer unterstützen

Wenn die Trauer deine Partnerschaft belastet

Eine Partnerschaft ist kein statisches Gebilde. Sie entwickelt sich. Sie verändert sich.

Und das ist gut. Denn unser Leben ist nicht statisch. Und so könne große, kleine Steine auf dem Weg liegen. Und die Beziehung herausfordern.

Tod oder Trauer sind keine sexy Themen.

Und dennoch gehören sie zum Leben dazu.

Ich habe mit 25 meine Mutter verloren. Damals war ich in keiner Beziehung. Und ich frage mich, wie ein Partner rund um ihren Sterbeprozess und danach mit mir umgegangen wäre. Ob das wohl funktioniert hätte?

Heute teile ich mit dir 5 Impulse zum Umgang mit deinem Partner oder deiner Partnerin in Trauer. Dieser Artikel ist für dich, wenn du eine geliebte Person unterstützen möchtest und selbst an die ein oder andere Grenze kommst.

Was passiert in der Trauer mit uns?

Was passiert in der Trauer und wie funktioniert Trauer überhaupt?

Hier mache ich es kurz. Alles ist möglich in der Trauer. Jedes Gefühlsspektrum, jedes noch so unsinnige Verhalten. Und das spannende: alles kann direkt nacheinander erfolgen.

Am ehesten finde ich folgende Beschreibung passend:

Wir starten immer wieder unser Notfallsystem.

In Phasen, in denen die Trauer unser Leben erschüttert, ist ein Notfallsystem Gold Wert.

Denn im Notfallsystem müssen wir nicht viel nachdenken.

Dieses Notfallsystem hat sich über Jahre entwickelt. Und unsere Vorbilder, zum Beispiel unsere Eltern, haben in der Entwicklung einen Beitrag geleistet.

Und das Notfallsystem kann bei der einen Person auf „Rückzug“, „Mauern“ oder „Klammern“, „In Dauerschleifen reden“ stehen.  Oder auf „Ablenken“, „Ironie“ etc.

In einem uns bekannten Muster finden wir Entlastung. Und das brauchen wir.

Wir sind aber nicht permanent im Notfallsystem. Nein. Wir zeigen auch andere Verhaltensweisen. Wir probieren  uns auch aus.

Von außen betrachtet ist nicht alles rational.  Und ja, der Umgang mit der Person in Trauer kann herausfordernd sein.

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Wie die Trauer deines einen auf den anderen wirkt

Wenn dein Partner oder deine Partnerin gerade in Trauer ist, dann ist deine Situation auch keine leichte. Die Schwankungen können deine eigene Toleranz strapazieren. Und natürlich hast du auch eigene Bedürfnisse, bräuchtest eine Schulter zum Anlehnen, kannst nicht dauerhaft Verantwortung für ALLES übernehmen.

Fakt ist: ein Trauerfall ist eine Entwicklungsaufgabe für das Paar. Und die Trauer zeigt eine Seite des Partners oder der Partnerin, die du (so) noch nicht kanntest.  Und du wirst Seiten an dir kennenlernen, die dir noch nicht bekannt waren.

5 Impulse und Ideen wie du unterstützen kannst

1.      Selbstreflexion: was ist mein Bezug zu Trauer?

Ja, du liest richtig. Um deinem Partner oder Partnerin zu helfen, darfst du bei dir anfangen.

Die Trauer einer anderen Person regt nämlich viel in uns an.

Frage dich

  • Welche Erfahrungen hast du mit Trauer gemacht?
  • Wie hast du deine Bezugspersonen im Umgang mit Trauer erlebt? Welche Muster im Umgang mit Trauer hatten sie? Welche zeigst du?
  • Welche Bilder und Ideen hast du zum Thema Trauer?

In einer Partnerschaft begegnen sich immer zwei Welten. Es ist eine interkulturelle Begegnung. Auch wenn dein Partner aus München kommt und du aus Landshut. Jeder von euch hat über eigene Erfahrungen, über Vorbilder entwickelte Erkenntnisse und Glaubenssätze über die Welt. Und damit auch über die Trauer.

Und so kann es sein, dass sich – unterbewusst – deine innere Welt auf die des Partners stülpt.

Ein Mann darf nicht weinen.

Es muss auch weitergehen.

Schwäche zeigen geht nicht.

Sei achtsam mit deinen eigenen Mustern. Dein Partner/Partnerin drückt hier möglicherweise ein paar deiner Knöpfe.

 

Enttäuschte Frau

1.      

       2. Suche nicht nach Logik, nach Zeitplänen, nach festen Abläufen

Mit diesem Impuls möchte ich dich zur Entspannung einladen. In der Trauer muss nicht etwas grau oder blau sein. Und eine Schritt-für-Schritt Reihenfolge gibt es auch nicht.

Ja, es gibt bestimmte Phasenmodelle. Aber auch diese Phasen durchlaufen Betroffene oft im Zickzack.

Wenn dein Partner gerade in Trauer ist, dann bist du möglich gerade ebenfalls in einem Ausnahmezustand. Und das ist nachvollziehbar. Und dennoch darfst du dich lösen von der Suche nach Logik, nach Zeitplänen oder festen Abläufen. Nimm jeden Tag so, wie er ist.

3. Vergleiche nicht

Jede Trauer ist einzigartig. Ob es nun um die Trauer um das Kaninchen oder den Familienhund geht – vergleichen ist schwierig bis unmöglich.

Jeder Todesfall ist einzigartig, jeder Trauerprozess auch.

Es ist so schwer, wie es sich anfühlt.

Denke wieder an Schritt 1.  Welche Idee oder welcher Glaubenssatz zur Trauer könnte in dir wirken, wenn du die Trauer deines Partners vergleichst?

„Man darf sich doch nicht so anstellen.“

„Ein Indianer kennt keinen Schmerz.“

Na, irgendetwas entdeckt?

4. Bleib in Verbindung

Je nachdem, welche Art von Notfallsystem dein Partner oder deine Partnerin führt und wie seine anderen Verhaltensweisen sind, kann das für dich sehr belastend und kränkend sein,

Vielleicht hast du das Gefühl, dass er dich wegstößt. Dass er Mauern baut und Nähe nicht mehr zulassen kann. Oder du möchtest mit ihm ein Gespräch führen und er lenkt ab und macht Späße.

Das alles kann mit seinem Notfallprogramm zu tun haben. Und alles ist Teil seiner inneren Welt.

Hier gilt:

Bleib in Geduld und Offenheit präsent. Signalisiere ihm: Ich bin da, wenn du dich (wieder) öffnest.

Achtung: Renne keine Mauern ein. Fordere keine Nähe und kein (tiefes) Gespräch gegen Widerstand. Damit verstärkst du nur Mauern. Denk daran: sollte er oder sie im Notfallprogramm sein, dann ist das erst einmal Entlastung für ihn. Es hat nichts mit dir zu tun. Bleib in Geduld und Offenheit präsent.

Entscheidungen

       5. Baue Brücken mit Kommunikation und achte deine eigenen Bedürfnisse

Zugegeben: für Menschen in Trauer braucht es ein gewisses Fingerspitzengefühl. Und Toleranz und Geduld. Dennoch ist es wichtig, dass du deine eigenen Bedürfnisse nicht vernachlässigst. Denn dann wirst du auf Dauer Verletzungen davontragen und das gefährdet eure Partnerschaft.

Wie kannst du nun aber Brücken bauen?

Eine Kundin von mir war in einer bedauerlichen Situation.

Sie hatte überraschend ihre Großmutter verloren. Einige Jahre zuvor hatte sie bereits einen Todesfall in der nahen Familie. Somit erlebte sie nicht nur den Verlust einer nahen Bezugsperson, sondern auch noch den Nachhall des ersten Verlustes.

In derselben Zeitschiene verlor ihre Freundin ihre Großmutter.

Und nun schien sich bei beiden das Notfallprogramm zu aktivieren.

Meine Kundin spürte das Bedürfnis nach Kontakt und Nähe. Sie sehnte sich nach Zuspruch und warmen Worten. Nach jemanden, der es mit ihr in dieser Zeit aushielt, egal wie sie war.

Und die Freundin ging – vermutlich ihrem Notfallsystem folgend – in den Rückzug.

Wie kann nun Verbindung entstehen?

Egal in welcher Situation du dich gerade befindest. Eine wichtige Brücke ist die Kommunikation

Stell dir dazu vor, dass du einen Vorhang lüftest und deinen Partner oder deine Partnerin immer wieder deine innere Welt zeigst.

Nutze dafür IchBotschaften, sprich über dein Erleben, deine Gefühle und Gedanken. Ohne Vorwurf und ohne die Idee, direkt eine Lösung zu finden. Mit Einblick in die innere Welt des anderen steigert sich die Empathie.

Vorsicht: Empathie ist ein Luxusgut. Im Überlebens- oder Notfallmodus können wir uns diesen Luxus nicht leisten. Denk daran, dass ein Mensch in Trauer mal so ist, und mal so. Wenn du also immer wieder den Vorhang lüftest, steigerst du die Chance, dass du ihn oder sie in einem Nicht Notfallmodus erreichst. Und dann kann auch wieder Empathie entstehen.

Mehr zum Thema Paarkommunikation und wertschätzende Atmosphäre in der Partnerschaft bietet das Programm PaarBalance

 

Weitere Unterstützungsmöglichkeiten

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